SEO

Woran erkenne ich, ob jemand richtig viel Ahnung von SEO hat? Und wann wird SEOs Unrecht getan?

In all den Jahren, in denen ich im SEO unterwegs bin, habe ich schon vieles gehört und gelesen. Meist geh ich mit einem Lächeln darüber hinweg. Aber manchmal nervt es einfach auch. Das Problem: SEO kann sich im Grunde jede Person nennen und sich als Spezialist bezeichnen. Es gibt keine SEO-Ausbildung oder ähnliches. Gefühlt jeder Zweite nennt sich SEO Spezialist. Das macht es für Unternehmen schwierig zu erkennen, wer denn nun gut ist. In welchen Dienstleister soll ich mein Geld investieren? Es stellt natürlich auch ein Risiko dar. Ich kann das absolut nachvollziehen.

Schon öfter haben wir Kunden übernommen, die zuvor eine Betreuung für Suchmaschinenoptimierung hatten und leider nur Geld verbrannt haben. Wir dürfen es dann richten und oft schwingt dazu am Anfang einiges an Skepsis mit, die Zusammenarbeit ist erst mal ein bisschen distanziert.

Hinweise erkennen

Woran erkenne ich also, ob jemand sich wirklich gut auskennt? Wenn ich mit Personen spreche, die sich bewerben oder auch als SEO Specialist bezeichnen, ziehe ich u. a. folgende Punkte heran. Diese spiegeln nur meine persönliche, teils auch pingelige Meinung wieder und sind keine offizielle Bewertung. Aber manche Dinge zeigen eben auch, wie intensiv sich jemand mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt. Diese Dinge machen mich skeptisch:
  • Ich mache SEO Optimierung
  • Eine Seite auf ein Keyword optimieren
  • Page Rank ist wichtiger Rankingfaktor. Sagt doch auch das SEO Tool.
  • Die Indexierung hängt allein von der robots.txt ab
  • Der gängige Sichtbarkeitsindex wird als maßgebende Metrik herangezogen
  • Die Search Console wird nicht intensiv genutzt
  • Links sind nicht wichtig
  • Zur Website wird Homepage gesagt
  • Es werden lange, je auf ein Keyword fokussierte Texte geschrieben, weiter unten in der Seite platziert, mit dem Zweck, dass Google diese noch liest und die Seite besser rankt
  • GPT wird zur kompletten Contenterstellung genutzt und nicht hinterfragt und nachbearbeitet
  • Es wird zu Beginn ein Audit gemacht und dann max. ein bis zweimal im Jahr wiederholt
  • Es werden Rankingpositionen versprochen
  • Die Vergütung hängt vom Ranking ab
  • SXO ist nicht bekannt oder spielt keine Rolle
  • SEO wird separat betrachtet und nicht als Teil der Journey
  • Es gibt keine SEO Landing Pages analog zum Funnel
  • Kein Wissen was EEAT bedeutet
  • Der Unterschied zwischen OnSite und OnPage ist nicht bekannt
  • Die Meta Description ist ein Rankingfaktor
  • Einen Audit machen ohne nach entsprechendem Zugang zu fragen
  • Person kann keinen Quellcode lesen
  • Ein Yoast Plugin reicht aus für die OnPage Optimierung
  • Wenn das Yoast SEO Plugin grün ist, ist die Seite gut optimiert
  • Eine einzelne Seite muss und darf nur eine H1 haben
  • Rankingpositionen werden garantiert
  • etc.

SEOs wird auch Unrecht getan

Es gibt aber auch Dinge, die gegen über SEOs nicht fair sind. Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass SEO ein Bereich ist, der fest in Unternehmensprozesse integriert werden sollte und dementsprechend auch an Relevanz bekommen muss. Es geht hier schließlich um die Website und das eigene Angebot.

It’s more than a Website. It’s your Business!

Wenn dem so ist, sollte SEO dann nicht auch entsprechend behandelt werden? Eine entsprechende Ernsthaftigkeit gegeben werden? So wie auch den Personen, die SEO machen. Bei manchen fehlt es mir hier an entsprechender Würdigung. SEO richtig gut zu können, kann eben nicht jeder. Jemand, der/die hier richtig gut ist, hat sich das selbst erarbeitet. Wie ich am Anfang schon schrieb, gibt es hier keine offizielle Ausbildung. SEOs bringen sich das bei und lernen, stetig. In welchem Bereich kann man das noch sagen?

Hier also auch einmal die andere Seite.

Wann tut man einer Person, die SEO macht, Unrecht?

  • Sie soll einen SEO Audit umsonst machen, um sich zu beweisen
  • Die Vergütung drücken, weil irgendwer SEO günstiger anbietet
  • Der SEO Erfolg wird nur am Ranking gemessen
  • Die Zusammenarbeit ist eine Einbahnstraße, alles soll vom SEO-Dienstleister kommen. Aber auch Kunden müssen liefern!
  • Die Zusammenarbeit wird beendet, weil der neue Werkstudent das jetzt inhouse macht oder eine unternehmensinterne Person, die mehrere unterschiedliche Aufgaben hat, soll den SEO Dienstleister ersetzen, weil das günstiger ist
  • Die Rankings haben sich nach zwei, drei Monaten Zusammenarbeit noch nicht verbessert
  • Die Kosten von SEO Tools sollen allein getragen werden
  • Der Sichtbarkeitsindex ist maßgebend für den Erfolg
  • SEO wird nicht in Unternehmensprozesse integriert
  • Jemand oder eine andere Abteilung ändert etwas an der Website ohne vorher die SEO verantwortliche Person ins Boot zu holen
  • Schlechte Bezahlung (intern wie extern). Warum soll dies gerechtfertigt sein?
  • Die Website des SEO Dienstleisters rankt zum Suchbegriff „SEO“ nicht auf 1
  • Die Geschäftsführung kennt die SEO-Verantwortliche nicht persönlich
  • Ein SEO muss viele Referenzen haben
  • SEOs sind Techies
  • SEO ist ein Silo innerhalb des Unternehmens

Ich könnte die Liste noch weiterführen, höre jetzt hier aber erst mal auf. Vielleicht ergänze ich sie hin und wieder nochmal 😉

Fazit

Mir ist mit diesem Artikel nur wichtig zu sagen, dass beide Parteien ernst genommen werden sollen. Ich finde es unverschämt von Leuten sich als SEO Profi zu bezeichnen, aber im Grunde nur mit Tools zu arbeiten, da was rauszuziehen und sich Kunden gegenüber so darzustellen, als wäre man voll im Thema.

Gleiches gilt umgekehrt, dass Unternehmen SEOs alles abverlangen oder ein bestimmtes Image darstellen.

Zu Suchmaschinenoptimeirung gehört weit mehr als nur technischer Kram. SEOs sind auch Content Creator, Berater*innen, Coaches, Analyst*innen, Strateg*innen, Macher*innen, Vermittler*innen und kreative Köpfe. Ich gendere hier bewusst, weil es auch viele gute weibliche SEOs da draußen gibt. Das wird hin und wieder vergessen oder geht unter.

Ich liebe es mich über SEO auszutauschen und noch mehr liebe ich es Unternehmen hier zu unterstützen, es anzupacken.

SEO ist nämlich auch ein Happy Business. Denn wenn der SEO-Erfolg eintritt, sind nicht nur SEOs happy. Dieser Erfolg hat Auswirkungen auf das ganze Unternehmen. Den Vertrieb, das Marketing, die Geschäftsführung, Produktentwicklung, auch HR durch das Wachstum der Firma.

Sie wollen das auch? Kontaktieren Sie mich gern und wir schauen, was für Ihr Unternehmen zu wann möglich ist.

SEO FAQ

Hier noch ein paar FAQ generell zum Thema SEO, die mir immer wieder mal über den Weg laufen:

Warum macht es Sinn die interne SEO-Abteilung mit einem externen SEO-Dienstleister zu kombinieren?

Ein Blick von außen ist immer gut, um frischen Input zu haben. Des Weiteren haben SEO-Dienstleister noch andere Möglichkeiten, Insights, Erfahrungswerte die sie mit einbringen können. Inhouse SEOs haben irgendwann die Unternehmensbrille auf. Ich bin immer für einen guten Mix, da auch SEO Agenturen oder Dienstleister oft an Grenzen kommen, wenn es um unternehmensinterne Abstimmungen geht. Sie sind nicht vor Ort und daher angewiesen auf Personen im Unternehmen, die zum einen intern ein Bewusstsein für SEO unterstützen und zum anderen für einen schnellen Austausch zwischen Unternehmen und SEO-Dienstleister sorgen können.

Inhouse SEOs und SEO Agentur sind keine Konkurrenz, sondern ein Team. So sollten sie sich gegenseitig auch betrachten und agieren. Beide Seiten können nur von einander profitieren, da sie an unterschiedlichen Positionen sitzen. Das macht ihre Zusammenarbeit so wertvoll und hebt die Suchmaschinenoptimierung auf eine ganz andere Stufe. Das Thema wird in diesem Artikel einmal genauer beleutet.

Ist SEO einfach Marketing?

Suchmaschinenoptimierung sollte fest in den Unternehmensprozess integriert sein. Denn SEO leistet einen wichtigen Beitrag für die Umsatzentwicklung und das Wachstum eines Unternehmens. Auch die Geschäftsführung sollte die Relevanz von Suchmaschinenoptimierung erkennen und nicht weniger wichtig betrachten als Bereiche wie Buchhaltung, Controlling, HR.

Was kostet SEO?

Das Investment ist abhängig vom Umfang. Dennoch sollte Entscheidern bewusst sein, dass so ein wichtiger Bereich nicht für ein paar hundert Euro zu haben ist. SEO ist komplex und umfangreich und hat einen starken Impact auf ein Unternehmen. Hinzu kommen diverse Tools, die regelmäßig benötigt werden und ebenfalls kosten.

Unternehmen sollten daher nicht primär auf den Preis schauen, das geht am Ende nicht gut aus. SEO erfordert viel Wissen in diversen Bereichen (u. a. Technik, Kreation, Contenterstellung, Zielgruppenverständnis, Beratungsskills, Marketingverständnis, Umgang mit unterschiedlichsten Tools, stetige Weiterentwicklung des Know-hows).

Wozu brauchen wir SEO?

Wenn Sie Suchmaschinen als Kanal für Umsatz und Branding nutzen möchten, müssen Sie Ihre Website für die Richtlinien der Suchmaschinen aufbereiten, so dass diese Ihre Website bei sich listen können. Je besser Sie dies umsetzen, umso einfacher ist es für die Suchmaschinensysteme den Inhalt Ihrer Website zu interpretieren, zu verstehen und passend zu den Suchanfragen der User auszuspielen.

Im zweiten Step sollte Ihre Website die Nachfrage Ihrer Zielgruppe bedienen und bestmöglich abholen, so dass Sie den Traffic der Suchmaschinen (= User kommen auf Ihre Website) in Umsatz und Kunden verwandeln. Suchmaschinenoptimierung hat außerdem einen Brandingeffekt. Je sichtbarer Sie hier sind, desto mehr wird Ihre Marke wahrgenommen und kann gestärkt werden.

Wie lange dauert es bis SEO wirkt und sich Erfolge zeigen?

SEO-Erfolge zeigen sich nach unterschiedlichen Zeiträumen. Zunächst hängt dies davon ab, inwieweit ein Unternehmen bereits in der Suchmaschinenoptimierung aktiv ist. Auch das Markt- und Wettbewerbsumfeld, die Zielgruppe und das eigne Angebot spielen eine Rolle. Des Weiteren ist das eingesetzte Content Management System (CMS) einer Website nicht unwesentlich. So kann sich ein erster SEO-Erfolg bereits kurzfristig nach gut einem Monat zeigen oder eben länger dauern. Im Schnitt sind es eher 3 bis 6 Monate, wobei ich empfehle SEO immer auf ein Jahr zu betrachten, da erste Erfolge weiter ausgebaut und auch Learnings gezogen werden müssen. Das alles geht nicht in 6 Monaten.

Die richtige Beratung, Strategie und Roadmap zu Beginn sind wichtig für alle Beteiligten. Ein klarer Plan was zu tun ist und wer was tut ist sehr hilfreich und unbedingt zu empfehlen. Es sollte auch rechtzeitig definiert sein welche Tools zum Einsatz kommen und was diese kosten. Das Tool-Setup stetig zu hinterfragen und andere/neue Tools zu testen, ist ebenfalls hilfreich. Komfortzone und Stagnation bringen kein Wachstum.

Kann jede/r SEO lernen?

Ja. Es gibt hier keine Begrenzung in irgendeine Richtung. Suchmaschinenoptimierung ist ein unglaublich spannendes und auch wichtiges Feld. SEO lernt man jedoch nicht per Crashkurs, dafür ist dieser Bereich zu umfangreich. Es lohnt sich aber darin zu investieren.

Wo kann man eine SEO Ausbildung machen?

Bei IOM Agency gehören nicht nur erfahrene SEOs zum Team, auch Newbies sind willkommen. Wir machen dabei keinen Unterschied, ob vorher eine Ausbildung oder Studium absolviert wurde. Die einzigen Grundvoraussetzungen sind Zuverlässigkeit, Fleiß und wirkliches Interesse Suchmaschinenoptimierung zu lernen.

Autorin


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Mein Name ist Kathrin Siemokat und ich bin Gründerin und CEO von IOM Agency. Seit Anfang 2005 bin ich in SEO tätig, seit 2006 mache ich SEA. 2007 kamen Social & Co. dazu. Heute kenne ich mich in allen Digital-Kanälen aus und freue mich, seit über einem Jahrzehnt Unternehmen hier zu unterstützen. Meine große Liebe ist jedoch Search, deshalb widme ich mich in diesem Blog überwiegend Themen rund um SEM (SEO, SXO und SEA).