SEO

Das neue Google: Welche Chancen und Wettbewerbsvorteile gibt es schon jetzt?

24. Juni 2023

In den USA ist SGE bereits für die breite Masse zum Testen zugänglich, in Europa müssen wir noch warten. Mit IOM haben wir trotzdem einen Zugang und uns bereits damit vertraut gemacht, testen viel und nutzen es regelmäßig. Es macht auch Spaß, denn hier ist vieles anders.

Googles neue Suchergebnisseite ist interaktiv, zeigt mehr Suchergebnisse an und integriert außerdem Inhalte, die in Sekundenschnelle von künstlicher Intelligenz aus unterschiedlichen Webseiten zusammengezogen werden. Ein Suchergebnis, das starr oben Anzeigen, darunter Maps-Einträge oder Bilder und darunter die klassischen Top 10 Webseiten zur Suchanfrage zeigt, ist hier bereits passé. Usern soll und wird mehr geboten und das bietet Webseiteninhabern und Werbetreibenden eine breitere Fläche an Möglichkeiten.

Google SGE – Was genau ist das?

SGE steht für Search Generative Experience und soll Usern ein neues, besseres und inhaltlich umfangreicheres Sucherlebnis bieten. Das tut es definitiv. Wir bekommen auf unsere Suchanfrage nicht nur viel mehr Inhalt geliefert, auch optisch ist die Google-Seite moderner, farblich strukturierter und je nachdem welche Suchintention wir haben (know, go, do, buy), bekommen wir neben Informationen auch Bilder, Videos, bessere Straßenkarten und Produkte ganz oben angezeigt, noch bevor die klassischen SEO-Ergebnisse zu sehen sind.

Wie die KI genau funktioniert, habe ich hier einmal genau beschrieben.
Es wurde einfach Zeit, dass Google ihre Suchergebnisse verbessert. Die Suchergebnisseite sah seit vielen Jahren gleich aus und, wie ich immer fand, verhaltet und nicht zeitgemäß. Wir nutzen seit Jahren Smartphones, Tablets, Drag & Drop Elemente, in Tools haben wir Snapshots in kleinen Kartenformaten, Grafiken, die sich schnell an verschiedene Daten anpassen uvm. Wir sind mittlerweile einen intuitiven und auch schnellen Aufbau von Elementen gewohnt. Das klassische Listing mit 3 bis 4 Anzeigen und darunter 10 Suchergebnissen, ein bisschen Google Maps oder Bilder war einfach überholt.

Googles neues Layout – Worauf wir uns freuen können

Wenn wir eine Suchanfrage stellen, erscheint als erstes das farblich hervorgehobene KI-Feld, ich nenne es AI-Content-Feld. Die Farben variieren von rosa, zu blau, grün oder gelb.
Dort generiert Google auf der linken Seite Infos, die die Suchanfrage beantworten sollen. Dies wird über eine KI generiert. Die Inhalte zieht Google sich von unterschiedlichen Webseiten. Diese Websites werden rechts davon nebeneinander in Form von Snapshots präsentiert:
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Wir haben nun die Möglichkeit auf die Snapshot-Ergebnisse (Webseiten) zu klicken oder der KI Folgefragen zu stellen:
  • Text Hover
Möchten wir mehr erfahren und auf einer Website weiterlesen, klicken wir auf einen der Snapshots, so wie wir sonst auf ein Suchergebnis klicken.

Die uns bekannten Suchergebnisse befinden sich unter dem farblichen KI-Bereich. Auch hier können wir, wie gewohnt, auf die Suchergebnisse für mehr Infos klicken.

Handelt die Suchanfrage von Produkten, erscheinen im KI-Bereich auch Anzeigen:
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Ist die Intention der Suchanfrage auf Orte bezogen (lokale Geschäfte, Restaurants, Dienstleister vor Ort, Ärzte etc.) erscheinen im KI-Bereich entsprechende Maps-Einträge und rechts daneben die Karte:
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Top SEO-Ergebnisse vs. Snapshot-Ergebnisse

Wenn wir uns den ersten Screenshot oben anschauen, sehen wir, dass die Snapshot-Ergebnisse nicht gleich die top Suchergebnisse sind. Jetzt wird es spannend. Hier erscheinen also oben im KI-Bereich Ergebnisse, die nicht zwingend zu den Top Suchergebnissen gehören. Die Frage ist also, wie schafft man es die eigene Website in den Snapshot zu bekommen?

Zu dem Algorithmus und Snapshot-Rankingfaktoren hat Google bisher nichts gesagt. Werden sie auch nicht. Hier heißt es also selbst ran und entschlüsseln. Das haben wir getan und ich möchte ein paar Insights teilen, die uns aufgefallen sind.

Was können Seiten mit einem guten Snapshot-Ranking vorweisen?

1. H1 und Title

Beide sind in SEO generell wichtig, darum überrascht es nicht, dass sie auch hier eine Rolle spielen. Doch so wie ich viele unterschiedliche Ergebnisse jetzt gesehen habe, spielen sie eine ziemlich wichtige Rolle. Denn Seiten, die am besten mit der Suchanfrage matchen – und hier geht es wirklich um ein genaues Matching – ranken besser auch wenn sie sonst SEO-technisch vielleicht nicht so stark aufgestellt sind wie andere Seiten.

2. Backlinks

Backlinks spielen definitiv weiterhin eine Rolle. Hier konnte ich beobachten, dass primär die Anzahl der Backlinks in Verbindung mit der Anzahl der dofollow-Links eine Rolle spielt. Domain Rating und Anzahl der verlinkenden Domains waren bei den hinteren Snapshots fast immer höher als bei den Vorderen. Doch die ersten Snapshots hatten mehr Backlinks und einen höheren dofollow-Anteil.

3. Kombi der SEO Signale geben Push

Doch das Backlinkprofil allein hat nicht die ausschlaggebende Kraft. Das Matching von Title und H1 zur Suchanfrage haben zusätzliche Power. Bei allen ersten Snapshots waren sowohl Title, H1, Anzahl Backlinks und Dofollow in Verbindung miteinander am stärksten als bei dem Rest.

4. Technisches Setup

Ich habe keine Tiefenanalyse und Deep Audits für jede Domain gemacht, das würde den Rahmen sprengen. Doch im Durchschnitt ist schon zu erkennen, dass die ersten 3 Snapshots hier absteigend besser sind. Das heißt, je weiter vorne das Snapshot-Ranking, desto besser die technische Performance unter’m Strich.  Die Top 3 Snapshots haben öfter auch bessere Werte als das Featured Snippet. Das organische Top Ranking hingegen hat überall die besseren Werte in den Core Web Vitals.

5. Aktualität

Schaue ich mir das Backlinkprofil der jeweiligen Seite an (exakte URL), war auch hier das Backlinkprofil des 1. Snapshots nicht das Beste. Was hier wiederum auffiel, war, dass die Inhalte aktueller waren.

Position der Snapshots im generativen AI-Content

Google zeigt als AI-Content eine Art Auflistung an. In Form von Sätzen durch Absätze getrennt oder auch Bulletpoints. Diese Inhalte hier sind die Inhalte von Webseiten, sie werden nicht von Google geschrieben, sondern in Sekundenschnelle durch Google von Webseiten kopiert und eingesetzt. Die Quellenangabe für diese Infos sind die Snapshots. Aktuell zeigt Google im AI-Content-Bereich visuell nicht, welcher Satz oder Bulletpoint von welcher Website ist.

Wie Google die inhaltliche Struktur des AI-Contents vornimmt, ist bisher nicht ganz ersichtlich. So kann der Inhalt von Snapshot 1 auch der letzte Bulletpoint oder Satz des AI-Contents sein.

Fehlende Quellenangaben seitens Google

Was ich nicht gut finde ist, dass Google im AI-Bereich nicht genau anzeigt von welcher Website der jeweilige Satz ist, den die AI darstellt. Erst beim Klick auf einen Snapshot highlightet Google den Text lila auf der jeweiligen Website, den sich die AI gezogen hat:

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Das vermittelt den ersten Eindruck, die Infos der KI sind von Google. Doch es sind mit Zeit und Mühe erstellte Texte der Websitebetreiberinnen. Mir fehlt hier aktuell die Wertschätzung dazu. Beim Klick landet man auch mitten im Text der Website bei dem Highlight. Ich verstehe die Intention dahinter, dennoch. Direkte Quellengaben noch im AI-Bereich finde ich unerlässlich. So wie bei dem Featured Snippet darunter:
  • Text Hover

Fazit

Google berücksichtigt aktuell für die Rankingvergabe im AI-Bereich u. a. einen Mix aus:

• Wie gut matcht der Title mit der Suchanfrage
• Wie gut matcht die H1 mit der Suchanfrage
• Wie viele Backlinks hat die Domain
• Wenn die Domains ähnlich aufgestellt sind, wie viele Backlinks hat die spezielle Seite
• Wie hoch ist der Anteil an dofollow-Links
• Wie gut ist die Seite technisch für SEO aufbereitet
• Wie aktuell ist der Inhalt

Spezifischere Inhalte, die Fragestellungen beantworten und Lösungen liefern sind relevant. Bei Suchintention auf oder nach einem Produkt liefert die AI trotz Anzeigen auch zusätzliche Infos:
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Der AI-Content ist aus Inhalten mehrerer Webseiten zusammengesetzt. Die Quellen der Inhalte gibt Google derzeit nur in Form von Snapshots neben dem Inhalt an:
  • Text Hover

Google zeigt hier aber nicht, welcher Satz oder Bulletpoint von welcher Website ist. Erst bei Klick auf eines der Snapshots gelangen wir auf die jeweilige Website als Quelle und sehen den Text, den Google sich gezogen hat, dort farblich hervor gehoben. Da Google SGE derzeit nur in Googles eigenem Browser Chrome funktioniert und Google somit die Möglichkeit hat, den Text auf der Website farblich hervorzuheben, bleibt die Frage offen, wie dies in anderen Browsern sein wird. In Bezug auf die Quellenangaben muss hier noch was passieren.

Chancen für SEO

Dadurch, dass SGE viel mehr Inhalt auf der Suchergebnisseite anzeigt, werden auch mehr Ergebnisse angezeigt. Aktuell sind auch Webseiten in den Snapshots, die nicht in den Top 5 oder manchmal auch nicht in Top 10 der organischen Suchergebnisse sind.

Google ermöglicht mit SGE mehr Matchings von Suchanfrage und Webseiten. So sehen wir nicht nur die gewohnten Top 10, sondern eben auch weitere Ergebnisse. Diese umfassen auch kleinere Webseiten mit gutem und auch viel Inhalt. Natürlich nicht immer. SGE ist auch noch in der Testphase, hier wird noch einiges verbessert werden und ich hoffe, weiter zu Gunsten von Webseiten mit weniger starkem Brand. Gute Inhalte sollten immer eine höhere Priorität haben als die Marke.

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Google die Top 3 SEO-Ergebnisse aus dem organischen Bereich auch in die Snapshots bringt und diese dann entweder doppelt in der Suchergebnisseite sind (Snapshot und organisch) oder sich dann im organischen Bereich die hinteren Rankings nach vorn schieben.

Was ich 2x beobachtet habe war, dass das Featured Snippet und die Top 2 SEO-Ergebnisse in den ersten 3 Snapshots waren:
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Dies kam bisher allerdings nur in 1% der getesteten Suchanfragen vor.

Was ist der Unterschied zwischen SEO heute und SEO morgen?

1. Ganz klar der Content. SGE legt noch mehr Fokus auf ein genaueres Matching von Suchanfrage und Suchergebnis. Auch gut aufbereitete Inhalte mit einer bestimmten Länge profitieren mehr.

2. Die technische Verfügbarkeit von Webseiten. Core Web Vitals und OnSite SEO haben eine noch höhere Priorität.

Es gibt immer mehr Sichanfragen und Webseiten, ein gutes Matching ist hier wichtig. Google wird hier stetig besser und vor allem schneller.

Die Keyword-Recherche spielt dabei eine wichtigere Rolle, denn der Wettbewerb steigt. Das Keywordset muss sitzen. Die Website technisch fit sein. Google ist mittlerweile sehr schnell mit der Verarbeitung von Webseiten und der Indexierung von neuen Inhalten. Wenn Sie hier die richtigen Hebel ziehen und entsprechende Signale geben, dauert dies heute nur noch ein paar Tage. Das ermöglicht uns für SEO schneller Daten zu bekommen und nachoptimieren zu können, sowie am Ende schneller bessere Rankings zu erzielen.

Das bedeutet wiederum auch, dass das Management der Suchmaschinenoptimierung mehr denn je agil sein muss und dabei ganz klar fokussiert. Denn wir wollen eines nicht: Zeit verlieren und Mitbewerbern das Feld überlassen.

Wann sollte ich mich auf das neue Google vorbereiten?

Jetzt schon. In Deutschland wird das aktuell noch nicht so viel betrachtet. SGE ist hier noch nicht verfügbar und daher für viele auch schwerer greifbar. Oder es wird mal wieder abgewartet. Auch wird gerne einfach nur gemeckert, was SGE alles nicht kann oder nicht gut macht, anstatt die Chancen gesehen.

Ich empfehle, sich hier auf jeden Fall so bald wie möglich damit auseinander zu setzen. Besser heute als morgen. Das erst dann zu tun, wenn SGE da ist, ist zu spät. Je früher Sie anfangen, desto mehr Wettbewerbsvorteile können Sie sich jetzt schon sichern. Ihren Mitbewerbern mindestens einen Schritt voraus sein, wenn SGE in Deutschland live geht (vermutlich zum Jahresende). Bedenken Sie auch, dass Optimierungen für SGE keinen Schaden anrichten.

Das SEO-Rad wird hier nicht neu erfunden, sondern schneller gemacht.

Neulich sagte jemand zu mir „Wir sind in SEO aktuell eh schon gut. Das werden wir automatisch im neuen Google auch sein.“ Genau da liegt der Denkfehler. Wenn dem so wäre, wären die Top SEO-Ergebnisse die Snapshots. Hin und wieder sind sie mit drin, hin und wieder. Wem das reicht, ok. Wer aber das volle Potential für sich nutzen will, neue Chancen ergreifen, sich weiter etwas aufbauen, langfristig Sichtbarkeit schaffen, packt es jetzt an und zieht an den Mitbewerbern vorbei.

Wie Sie Ihren Mitbewerbern konkret voraus sein können

Dies erfordert natürlich Hintergrundwissen, ständige Beobachtungen und stetiges Testen. Gutes SEO eben und eine innovative Herangehensweise.

SGE ist eine neue Ära. Unser Vorteil hier in Europa ist, wir sehen in den USA wie es läuft und was wichtig ist. Dadurch können wir uns vorbereiten und wissen bereits was zu tun ist.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, zögern Sie bitte nicht und kontaktieren Sie mich jederzeit. Egal, ob Sie eine inhouse Abteilung haben, aktuell mit einer Agentur arbeiten oder neu in SEO einsteigen. Wir helfen Ihnen in jeder Lage weiter.

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Mein Name ist Kathrin Siemokat und ich bin Gründerin und CEO von IOM Agency. Seit Anfang 2005 bin ich in SEO tätig, seit 2006 mache ich SEA. 2007 kamen Social & Co. dazu. Heute kenne ich mich in allen Digital-Kanälen aus und freue mich, seit über einem Jahrzehnt Unternehmen hier zu unterstützen. Meine große Liebe ist jedoch Search, deshalb widme ich mich in diesem Blog überwiegend Themen rund um SEM (SEO, SXO und SEA).

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